Die E-Mail wird 50
Mehr als 319 Milliarden E-Mails werden laut Statista 2021 täglich weltweit versendet und empfangen. Trotz neuer Kommunikationsdienste wie WhatsApp erfreut sich die E-Mail, die in diesem Jahr ihren 50. Geburtstag feiert, weiterhin großer Beliebtheit: Der Trend zeigt ein kontinuierliches Wachstum auf globaler Ebene. Zum Vergleich: In Deutschland nutzten noch 2002 nur 38 Prozent regelmäßig E-Mails; 2020 lag der Anteil bereits bei 87 Prozent.
Erfinder der E-Mail war der US-Informatiker Ray Tomlinson. Im Jahr 1971 gelang es ihm, Nachrichten zwischen zwei räumlich getrennten Großrechnern zu übertragen. Zuvor war das Versenden von Nachrichten nur unter Nutzern desselben Gerätes möglich. Das allerdings zu einer Zeit, als ein einziger Rechner ganze Räume einnahm und von mehreren Menschen genutzt wurde. Übrigens: Das »@«-Zeichen war unter Händlern bereits im 16. Jahrhundert bekannt. Sie ordneten damit einen Einzelpreis einem Produkt zu, zum Beispiel »10 Werkzeuge @ 2 Goldmünzen«. Nach einem Bericht des Business Insiders interpretierte Tomlinson das @-Zeichen für seine Zwecke als räumliche Zuordnung neu: »Vorname.Name@Server.Länderkennung« – die moderne Mail-Adresse war geboren.
Inhaltlich vermittelten die ersten E-Mails reine Testinhalte, sodass Tomlinson sich selbst nicht an die ersten Wörter erinnert: »Höchstwahrscheinlich lautete die erste Nachricht QWERTYUIOP oder sowas Ähnliches.« In Deutschland kam die erste E-Mail am 3. August 1984 an, im Fachbereich Informatik an der Universität Karlsruhe, dem heutigen Karlsruher Institut für Technologie (KIT). Dort befand sich ein eigens für den Mailempfang eingerichteter Computer, der in etwa die Größe eines Kühlschranks hatte.