FI-SP

KIXpertS 2020

Künstliche Intelligenz (KI) ist ein wesentlicher Treiber für die Digitalisierung in der Sparkassen-Finanzgruppe. Damit Sparkassen, Landesbanken und Verbundunternehmen den größtmöglichen Nutzen aus der KI ziehen können, evaluieren die KIXpertS Anwendungsfälle, prüfen den Einsatz von KI-Technologien und -Methoden und machen diese im OSPlus-Umfeld nutzbar.

ITmagazin 1/2020

Nach der Gründung des KI-Competence Centers der FI-Gruppe Ende 2018 lag der fachliche Fokus 2019 auf Anwendungsfällen, in denen die KI die Sparkassen dabei unterstützt, ein digitaler Lebensbegleiter ihrer Kunden zu sein. Der technische Schwerpunkt lag auf dem Gebiet des maschinellen Lernens.

Die KIXpertS vor Ort bei der 4. symbioticon in Hamburg (v.l.n.r.): Niklas Wolff von der Sahl, Stefan Holick, Dr. Florence Kleberg und Ralph Juhnke (Foto: Walter Glöckle)

In 2020 werden nun weitere Anwendungsfälle und Wege untersucht, wie KI-Services in OSPlus-Prozesse integriert beziehungsweise mit diesen kombiniert werden können. Ein wichtiges Handlungsfeld liegt im Einsatz von Sprache für das Banking von morgen. Bereits bekannt sind in Sparkassen eingesetzte Lösungen wie etwa der kindlich gestaltete Roboter Pepper für unterschiedliche Szenarien im Kundenkontakt oder Smart Speaker für In-formationsabfragen. Im Fokus der KIXpertS stehen komplexere Szenarien, wie beispielsweise virtuelle Assistenten. Diese sind in der Lage, menschliches Verhalten so zu interpretieren, dass die Mensch-Maschine-Interaktion immer natürlicher wird. Schon der einflussreiche Theoretiker der frühen Computerentwicklung und Informatik, Alan Turing, hatte mit seinem Turing-Test Mitte der 1950er Jahre ein Szenario entwickelt, mit dem festgestellt werden kann, wie gut die Maschine eine menschliche Unterhaltung führen kann.

In diesem Zusammenhang betrachten die KIXpertS etwa die sozio-empathische Mensch-Maschine-Interaktion. Der IT-Dienstleister der Deutschen Bahn, DBSystel, testet dazu beispielsweise zusammen mit dem Frankfurter Flughafen einen Roboterkopf mit menschlichem Verhalten, der Fragen von Fluggästen beantwortet.

Wie fortgeschritten Sprachroboter inzwischen sind, hat Google im vergangenen Jahr mit »Duplex« gezeigt. Die sprachbasierte KI ist in der Lage, in einem Restaurant anzurufen und einen Tisch für eine bestimmte Uhrzeit zu reservieren. Sie reagiert auf unterschiedlichste, nicht vorhersehbare Nachfragen des angerufenen Gesprächspartners wie ein Mensch.
»Da die laufende Forschung im Bereich des maschinellen Lernens weiterhin die Entdeckung neuer und leistungsfähigerer KI-Modelle vorantreibt, nimmt das praktische Potenzial für Implementierungen weiter zu. Wir evaluieren unterschiedliche Angebote von Google wie Dialogflow. Dabei sehen wir sehr gute Chancen, diese etwa zur intelligenten Vertriebsunterstützung in anspruchsvollen Beratungssituationen mit unterschiedlichen Szenarien im Kundenkontakt einzusetzen«, erläutert Florence Kleberg. Die promovierte Neuro-Wissenschaftlerin entwickelt bei den KIXpertS KI-Modelle und implementiert diese in Prototypen. Auf diese Weise trägt sie mit ihren Kollegen dazu bei, dass die Sparkassen-Finanzgruppe in Zukunft das volle Potenzial der KI nutzen kann. Einen tiefergehenden Einblick in ihre aktuellen Themenschwerpunkte bieten die KI-Experten auf dem FI-TS Management Forum Ende März im Rahmen einer Breakout Session. Auf dem FI-Forum 2020 im Herbst werden die KIXpertS dann über konkrete Erfahrungen, Erkenntnisse und vielleicht auch schon erste Ergebnisse aus dem Einsatzgebiet »Voice« berichten können.