Schnittstelle LBS-Sparkasse

Digital vernetzt

Die Zeiten, in denen der LBS-Außendienstmitarbeiter den Finanzierungsantrag in Papierform an die Sparkasse weitergegeben hat, könnten bald der Vergangenheit angehören. Denn seit Mitte des letzten Jahres gibt es hierfür eine neue Schnittstelle, mit der die in OSPlus-LBS erfassten Daten elektronisch an das jeweilige Institut weitergeleitet werden können.  

ITmagazin 2/2019

Die Einführung von OSPlus in den Landesbausparkassen ist fast abgeschlossen. Nachdem bereits seit September 2017 sieben von acht Instituten OSPlus-LBS nutzen, folgt im dritten Quartal 2020 der letzte verbliebene Eigenanwender, die LBS Bayern. Seit der Migration auf OSPlus-LBS steht dem LBS-Außendienst eine Anwendung im OSPlus-LBS-Portal zur Verfügung, mit der Finanzierungen der LBS und der Sparkasse beraten und beantragt werden können.
Die entsprechenden Anträge wurden bisher in Papierform an die regionale Sparkasse weitergeleitet. Um dies zu ändern, hat die Finanz Informatik im Auftrag und in Zusammenarbeit mit den Landesbausparkassen die Schnittstelle »LBS-Kreditmodul (LKM)« entwickelt. Die im Rahmen einer Finanzierungsberatung im LBS-Außendienst erfassten Daten können nunmehr elektronisch an das jeweilige Sparkassen-Institut gegeben werden.

Neue Schnittstelle
Nach der erfolgreichen Pilotierung wurde das LKM im November letzten Jahres mit dem OSPlus-Release 18.1 ausgerollt und steht durch seine tiefe Systemintegration in OSPlus-LBS den Sparkassen zusätzlich zu den etablierten Schnittstellen und Prozessen zur Verfügung. Als Pilot für die Einführung der Schnittstelle fungierte unter anderem die Kreissparkasse Esslingen-Nürtingen, denn »als digitale Sparkasse stehen wir technischen Neuerungen grundsätzlich positiv gegenüber«, so Daniel Freiwald, Senior-Referent im Bereich Vertriebsmanagement Private Kunden, zu den Motiven der Kreisparkasse. »Zudem arbeiten wir mit unserem LBS-Außendienst seit Jahren sehr gut zusammen und sehen das LKM als gute Möglichkeit, diese Zusammenarbeit noch weiter zu optimieren.« Die bisherigen Erfahrungen des baden-württembergischen Instituts sind positiv. Auch wenn noch nicht alle Mitarbeiter des LBS-Außendienstes und der Sparkasse für die Nutzung des LKM berechtigt sind, werden doch bereits rund ein Viertel aller Kreditanfragen über die neue Schnittstelle eingereicht.

»In einer Vertriebsregion sind es sogar nahezu 100 Prozent aller Anträge«, erklärt Maria-Rosa Munzio-Schneider, Leiterin des ImmobilienCenters Filder der Kreissparkasse Esslingen-Nürtingen und ergänzt: »Bei den Mitarbeitern kommt die neue Schnittstelle ebenfalls gut an. Die betroffenen Kolleginnen und Kollegen sind sehr positiv überrascht.«
Von der gesteigerten Effizienz profitieren LBS und Sparkasse gleichermaßen. Zum einen müssen die Daten nicht noch einmal manuell in der Sparkasse erfasst werden. Vielmehr ist es möglich, einen vorbefüllten Vorgang in OSPlus- Kredit zu erzeugen. Zum anderen stärkt die technische Schnittstelle das Kooperationsgeschäft zwischen der LBS und der Sparkasse nachhaltig.

Weiterentwicklung

Mit OSPlus-Release 19.0 werden Erweiterungen der Schnittstelle bereitgestellt. Konnten bis dato ausschließlich Anträge für Finanzierungsmittel der Sparkasse an diese weitergegeben werden, ist es dann ebenso möglich, LBS-Finanzierungsmittel zur Bewilligung an die Sparkasse weiterzuleiten. Im Rahmen der »Finanzierung aus einer Hand (FaeH)« erfasste Finanzierungsvorgänge können somit vollumfänglich übertragen und durch die Sparkasse in der Anwendung »Private Finanzierung« fallabschließend bearbeitet werden.
Über die Schnittstelle kann die Sparkasse dann ebenso ihre aktuellen Darlehnskonditionen an den LBS-Außendienst übermitteln, um dem Kunden, der im LBS-Außendienst beraten wird, mit den aktuellen Konditionen ein attraktives Angebot mit Sparkassen- und LBS-Mitteln unterbreiten zu können. Daten zu gemeinsamen Bestandskunden werden automatisch abgeglichen und aktualisiert bzw. Vorgangsdaten zu Neukunden übertragen. Darüber hinaus können die Sparkassen entsprechende Parameter für eine sogenannte »Ampelprüfung« administrieren. Somit ist für den LBS-Mitarbeiter schon vor der Weitergabe des Antrags ersichtlich, ob dieser seitens der Sparkasse bewilligt werden kann (Grün-Fall) oder nicht (Rot-Fall) und welche Gründe gegen eine Bewilligung sprechen. Eine zweite Ampel gibt zusätzlich Auskunft darüber, ob die beantragten LBS-Mittel bewilligungsfähig sind. Transparenz über den Bearbeitungsfortschritt erhält der LBS-Außendienst über ein Status- Center, welches übersichtlich den Bewilligungsstatus visualisiert.

Tipps aus der Praxis
Die Kreissparkasse Esslingen-Nürtingen ist mit dem Einsatz der technischen Schnittstelle zur LBS sehr zufrieden. Sparkassen, die das LKM ebenfalls nutzen möchten, empfiehlt Daniel Freiwald, dass LBS-Außendienstmitarbeiter und Sparkassenberater im Zuge der Einführung mindestens einen Fall zusammen erfassen. Gleichfalls sollte im Vorfeld zwischen LBS und Sparkasse geklärt werden, wie einzelne Felder zu befüllen sind, um spätere Korrekturen seitens der Sparkasse zu vermeiden.