Interview mit Andreas Schelling und Michael Schürmann

Bei der Baufinanzierung punkten!

Baufinanzierungen lassen sich mit OSPlus_neo jetzt fallabschließend direkt im Beratungsgespräch erstellen. Sparkassen bekommen ein modernes wie effizientes Werkzeug für den Immobilienmarkt. Das ITmagazin fragte Andreas Schelling, Geschäftsführer Anwendungsbereitstellung (rechts), und Michael Schürmann, Geschäftsführer Vertrieb der Finanz Informatik (FI), was diese Lösung so interessant macht.

ITmagazin 2/2019

ITmagazin: Herr Schürmann, die Baufinanzierung in der Region gehört seit jeher zu den Kerngeschäften einer Sparkasse. Warum kommt OSPlus_neo-Baufinanzierung dennoch zur richtigen Zeit?

Michael Schürmann: Der anhaltende Kosten- und Margendruck stellt heute hohe Effizienz- und Komfortanforderungen an die Prozesse einer Sparkasse. Die Baufinanzierung zählt daher in besonderer Weise zu den tragenden Säulen einer jeden Sparkasse. Die Institute kennen ihren regionalen Immobilienmarkt, sie entwickeln ihn häufig in einer aktiven Rolle weiter und sie genießen bei ihren Kunden großes Vertrauen und hohe Wertschätzung. Dennoch wird der Wettbewerb auch hier intensiver: Aggressiv agierende Online-Vergleichsportale für Immobilien und Hypothekenkredite suggerieren eine umfassende Transparenz und »gute« Preise. Mit OSPlus_neo ist es möglich, auch in der Baufinanzierung die Chancen der Digitalisierung zu nutzen, indem wir sie – von der Anbahnung über die Beratung bis zum Verkauf – für unsere Kunden und deren Kunden »einfach« machen.

ITmagazin: Herr Schelling, die OSPlus_neo-Baufinanzierung setzt völlig neue Standards. Was sind die wichtigsten Veränderungen?

Andreas Schelling: Der Berater in der Sparkassen-Filiale oder im Immobilien-Center musste bis zum Abschluss einer validen Baufinanzierung zahlreiche Aufgaben erledigen – häufig genug unterschiedliche Schritte in OSPlus oder teilweise noch manuell. Zum Beispiel das Einholen einer Schufa-Auskunft, das Ermitteln der Vortaxenwerte oder das Beantragen von KfW-Mitteln. Das hat sich mit OSPlus_neo nun deutlich geändert. Sparkassen erhalten auf Basis effizienter Standardprozesse und -produkte ein modernes Beratungstool, bei dem die genannten manuellen Tätigkeiten durch vollautomatisch im Hintergrund laufende Prozesse abgelöst werden. Jetzt kann die Finanzierungsberatung mit OSPlus_neo vollständig bis zur einfachen Erstellung der unterschriftsreifen Verträge direkt beim Berater im Marktbereich durchgeführt werden – vollautomatisiert ohne Marktfolge und Nachbearbeitungsaufwand. Auf den Punkt gebracht heißt das: Wir haben den Prozess neu geordnet – er ist jetzt durchgängig, schnell und damit effizient.
Die Baufinanzierung mit OSPlus_neo auf Basis des Standards von ProzessPlus für Sparkassen (PPS) bietet allen Instituten die Grundlage für einen effi zienten Kreditprozess. OSPlus_neo spielt dabei alle seine Vorteile aus und unterstützt zum Beispiel die Beratung am Bildschirm gemeinsam mit dem Kunden. In bekannter Weise erfolgt dies durch intuitive und einfache Erfassungsmöglichkeiten. Mittels Produktdrehscheibe werden automatisch Finanzierungsvorschläge ermittelt. Im Rahmen der erwähnten fallabschließenden Bearbeitung kann der Vertragsdruck bis zur Kontoanlage – Sparkassendarlehen, KfW oder LBS – direkt erfolgen. Und zwar im Beisein des Kunden. Das ermöglicht nicht allein ein effektives Arbeiten, sondern schafft Transparenz und Klarheit in einer für Sparkassen wie auch für deren Kunden wichtigen Beratungsleistung.

ITmagazin: Wie schaffen es die Sparkassen, sich mit OSPlus_neo-Baufinanzierung abzuheben?

Michael Schürmann: Indem Sie den Kunden auf seiner »customer journey« genau da abholen, wo er sich gerade befindet. Der interessierte Hauskäufer kann im S-Immobilienportal nach seiner Wunschimmobilie suchen und dann die Eckdaten des Objekts direkt in den OSPlus_neo-Prozess übernehmen. Zugleich hat er die Option, die Daten zu seinem Finanzierungsvorhaben online über die Internet-Filiale oder die Sparkassen-App an sein Institut zu geben und unverbindlich ein Konditionenangebot einzuholen. Im persönlichen Gespräch erarbeiten dann Berater und Kunde gemeinsam am Bildschirm die Wunschfinanzierung. Auf Grundlage der individuellen Vertriebs- und Produktstrategie der Sparkasse wird anschließend maschinell ein Finanzierungsvorschlag ermittelt, der bei Bedarf angepasst wird.
Der Kunde profitiert dabei von der neuentwickelten Finanzierungsübersicht im attraktiven Layout. Bei einer positiven Kaufentscheidung des Kunden können alle wichtigen Verträge und Dokumente einer Standardbaufinanzierung fallabschließend direkt durch den Kundenberater erstellt und gedruckt werden – eine Nachbearbeitung durch die Marktfolge ist nicht mehr erforderlich. So schnell und einfach werden Sie über kein Online-Portal ein Haus kaufen und finanzieren können.
In Bayern gibt es noch die Besonderheit zu berücksichtigen, dass der Fallabschluss im Markt noch nicht möglich ist, sofern im Rahmen der Baufinanzierung bestehende LBS-Bausparverträge einzubinden sind. Grund dafür ist die Migration der LBS Bayern auf das LBS-OSPlus, die für den Herbst 2020 geplant ist.

ITmagazin: Herr Schelling, können Sie uns schon sagen, wie die Baufinanzierung mit OSPlus_neo weiterentwickelt wird?

Andreas Schelling: Uns ist bewusst, dass der Anspruch einer Standardbaufinanzierung nicht einfach zu erfüllen ist. Das beginnt beim Standardprozess und der Frage »Wie viel Freiheiten geben wir dem Sparkassenberater?« und endet mit der Frage nach der funktionalen Breite, die wir mit OSPlus_neo-Baufinanzierung unterstützen. Wir werden die Baufinanzierung insbesondere mit Blick auf die Anforderungen aus der Praxis, wie zum Beispiel der Umgang mit Sicherheiten Dritter und dem Bau von Mehrfamilienhäusern etc., ausbauen.

ITmagazin: Herr Schürmann, wie werden die Sparkassen bei der Einführung von OSPlus_neo-Baufinanzierung unterstützt?

Michael Schürmann: Alle Sparkassen in Deutschland haben in den letzten beiden Jahren OSPlus_neo im Privatkundengeschäft eingesetzt. Jetzt ist die Zeit, neue Prozesse im Vertrieb mit den Vorteilen von OSPlus_neo zu verbinden: Dafür steht die OSPlus_neo-basierte Baufinanzierung nun bereit – und bereits über 300 Sparkassen haben uns ihr Einsatzinteresse mitgeteilt.
Diese Institute werden wir im Rahmen einer Serienvorgehensweise bedarfsgerecht und systematisch bei der Einführung unterstützen, wobei – als Grundlage für eine spätere intensive Nutzung und die sich daraus ergebenden Synergien – neben der Technik auch die bankfachlichen Erfolgsfaktoren zu betrachten sind.
Dazu nehmen wir rechtzeitig vor dem Serienstart mit jedem Haus den Status der bankfachlichen Einsatzvoraussetzungen unter die Lupe und stellen gemeinsam fest, wie weit bzw. wie nahe die Sparkasse heute bereits auf die standardisierte Abwicklung der Baufinanzierung ausgerichtet ist. Auf dieser Basis können pro Haus die nächsten Umsetzungsschritte festgelegt werden, um das Einführungsprojekt gemeinsam zu starten oder gegebenenfalls noch fehlende Voraussetzungen anzugehen.
Um strukturiert und koordiniert alle relevanten Handlungsfelder einer Einführung zu betrachten, empfehlen wir allen Sparkassen, das Serienangebot der FI zu nutzen. Fast 50 Sparkassen haben sich bereits in den ersten Serien mit uns gemeinsam auf den Weg gemacht.
Also: Der Immobilienmarkt boomt, die technischen Grundlagen sind in allen Instituten vorhanden, die Finanz Informatik unterstützt die Sparkassen bei der Einführung – es gibt viele gute Gründe, die Standardbaufinanzierung mit OSPlus_neo jetzt einzusetzen.

ITmagazin: Vielen Dank für das Gespräch.