WP-Geschäft mit OSPlus_neo

Gemeinsam das Wertpapiergeschäft stärken

Mit dem kontinuierlichen Ausbau der Internet-Filiale und neuen, medialen Wertpapierprozessen auf Basis von OSPlus_neo können Sparkassen das lukrative Wertpapiergeschäft mit Kunden im Online-Bereich stärken. Ein Modell erfolgreicher Zusammenarbeit hierzu am Beispiel von DekaBank, Deutsche WertpapierService Bank (dwpbank) und Finanz Informatik.

ITmagazin 3/2018

Aus dem anfänglichen Online-Banking mit einigen Konto- und Zahlungsverkehrsfunktionen ist mittlerweile eine »Filiale im Internet« geworden: Die Internet-Filiale (IF) und auch die Sparkassen-Apps weisen ein immer größeres Produkt- und Serviceangebot auf – und gehören mit mehr als 20 Millionen aktiven Online-Banking-Nutzern und über 6 Millionen aktiven App-Nutzern zu den erfolgreichsten digitalen Finanzangeboten in Deutschland.

Wesentlich ist hierbei die Verzahnung mit den stationären Angeboten in der Filiale über das Vertriebs-Frontend OSPlus_neo. Die Möglichkeit, bei Beratung und Kundenservice über alle Kanäle hinweg zu agieren und jederzeit stationär und persönlich in den Dialog zu gehen, stellt ein herausragendes Merkmal der Sparkassen dar, gerade gegenüber den Wettbewerbern, die ausschließlich online operieren.

Auf der Basis von OSPlus_neo unterstützt die Finanz Informatik (FI) auch die Nutzung von OSPlus im Verbund – bei der Integration von Verbundangeboten und Services in die Internet-Filiale, die S-App und den stationären Vertrieb oder bei der Nutzung des ePostfachs beziehungsweise zukünftig des Elektronischen Safes. So ist bereits heute im medialen und stationären Multikanal ein breitgefächertes Angebot von Versicherern, Landesbausparkassen und der Deka vorhanden. Sie vervollständigen den ganzheitlichen Ansatz, dem Kunden alles aus einer Hand zu bieten und damit die Angebote und Services in der Sparkassen-Finanzgruppe noch enger zu verzahnen.

Um den Sparkassenkunden beispielsweise das komplexe Wertpapiergeschäft einfacher zu machen und intuitiv bedienbare Geschäftsprozesse zu bieten, hat die Finanz Informatik in Zusammenarbeit mit der DekaBank und der dwpbank Wertpapierprozesse in der OSPlus_neo-Architektur umgesetzt. Als Basis diente das von der DekaBank bereits im Jahr 2015 erarbeitete Zielbild für das »Online-Wertpapiergeschäft im Multikanalvertrieb der Spar-

kassen «, das sie fortlaufend erweitert. Es setzt den Fokus auf endkundenbezogene Wertpapierprozesse. Gemeinsam mit DekaBank und der dwpbank hat die Finanz Informatik hierfür die notwendigen Maßnahmen erarbeitet, die technische Umsetzung vorangetrieben und stellt seit 2016 sukzessive die neuen OSPlus_neo-Wertpapierprozesse bereit. Diese Prozesse werden in Paketen im OSPlus_neo-Serien-Rollout an die Sparkassen vermittelt. Der Serien-Rollout läuft noch bis Ende des Jahres. Damit Sparkassen die neuen Prozesse bei Bedarf einzeln und unabhängig schon vor dem eigentlichen Serien-Rollout einsetzen können, hat die FI mit Unterstützung von DekaBank und dwpbank die Möglichkeit für die Institute geschaffen, sich das notwendige administrative Wissen in Webinaren vorab anzueignen. Dies haben auch zahlreiche Sparkassen in den zwei Webinar-Reihen getan, zuletzt im Oktober/November des vergangenen Jahres. So nutzen bereits viele Institute die neuen OSPlus_neo-Wertpapierprozesse (eine Auswahl im Folgenden).

 

 

 

     

   

    

Ende 2016 erhielten die Sparkassen bereits erste Wertpapier-Prozesse mit OSPlus_neo – für den medialen und auch für den stationären Vertrieb. Das ITmagazin stellt nachfolgend eine Auswahl medialer Wertpapierprozesse vor, die Kunden in der Internet-Filiale nutzen können. Voraussetzung hierfür ist ein bestehender Online-Banking-Vertrag mit Freischaltung für das Wertpapiergeschäft (Brokerage) und für DekaTrading.

2016       

  • Kunden können bereits seit Ende 2016 ein DekaBank-Depot online eröffnen und hierfür Wertpapiere fallabschließend kaufen.
  • Beim sogenannten Anlagefinder gibt der Kunde den Anlagebetrag, die Anlagedauer sowie das gewünschte Risikoprofil der Wertpapieranlage ein. Es erfolgt eine automatische Ausgabe der empfohlenen Anlagestruktur auf Basis der Soll-Portfolios einer Sparkasse. Danach wird der Kunde, wenn gewünscht, zu einer Terminvereinbarung mit der Sparkasse weitergeleitet. Die empfohlene Anlagestruktur erhält der Berater als PDF im Ereignissystem. Der Anlagefinder ist auch für Neukunden nutzbar. In Zukunft sollen Bestandskunden auf Basis der Empfehlungen direkt in die Abschlussprozesse übergeleitet werden. Da es sich dabei dann um eine Anlageberatung im Sinne des WpHG handelt, arbeitet die DekaBank derzeit an Maßnahmen zur Einhaltung der regulatorischen Vorgaben.

2017

  • Kunden können seit letztem Jahr ein Sparkassendepot online eröffnen sowie hierfür fallabschließend Wertpapiere kaufen oder auch eine Sparplan-Anlage mit entsprechend passenden Wertpapieren durchführen. Die Abwicklung dieses sogenannten Depot-B-Geschäfts erfolgt über die dwpbank.
  • Über die neue Verbundpartnerschnittstelle können DekaBank und dwpbank Dokumente direkt in das zentrale ePostfach des Kunden einstellen. Damit wird das ePostfach zum verbindenden Element, der Kunde erhält alles aus einer Hand.
  • Die DekaBank ist an den OSPlus_neo-Prozess »Freistellungen verwalten« angebunden. Somit können Freistellungsaufträge, die für das DekaBank-Depot zum Tragen kommen sollen, vom Sparkassenberater und auch vom Sparkassenkunden eingegeben werden.

2018

  • Der Wertpapierverkauf ist online für das DekaBank sowiefür das Sparkassendepot möglich.
  • Außerdem können Sparpläne angezeigt, geändert und gelöscht werden.
  • Ende des Jahres wird es den Kunden dann möglich sein, Kapitalmaßnahmen für das Sparkassendepot anzuweisen, wie zum Beispiel ein Umtauschangebot für Wertpapiere anzunehmen oder sich für eine Gläubigerversammlung anzumelden. Hierzu gibt es dann neue Auswahl- und Weisungsmasken.
  • Außerdem wird dann der außerbörsliche Direkthandel mit den neuen Handelsoptionen Limit- und Quote-Handel angebunden.
  • Und mit dem Anlagekonfigurator (ALK) wird die mediale Selbstberatung im Wertpapiergeschäft möglich: Es findet dann eine ganzheitliche und individuelle Vermögensanalyse oder –optimierung auf Basis der persönlichen Wünsche und des Risikoprofils des Kunden statt. Die Anlageempfehlungen erfolgen analog zum vordefinierten Produktkorb des stationären Beratungsprozesses. Der Kunde kann die online erfassten Käufe und Verkäufe direkt beauftragen, die dann zur Ausführung an den Kundenberater gehen.

 

Mit den OSPlus_neo-Wertpapierprozessen wird es für die Online-Kunden noch intuitiver und damit einfacher möglich, Wertpapiergeschäfte zu tätigen, Informationen einzuholen und Aufträge zu erteilen, die dann fallabschließend ausgeführt werden – unabhängig von den Geschäftszeiten eines Instituts. Deshalb arbeiten auch in den folgenden Jahren DekaBank, dwpbank und Finanz Informatik weiter am Ausbau des Wertpapiergeschäfts – medial wie stationär.

Das ITmagazin fragte bei Dr. Olaf Heinrich von der DekaBank und Christina Krämer von der Deutschen WertpapierService Bank nach, welche Bedeutung das Online-Wertpapiergeschäft für Sparkassen hat und wie OSPlus_neo dabei unterstützt, die Verbundangebote in den medialen wie stationären Vertrieb zu integrieren.

 

»Das Online-Wertpapiergeschäft für Sparkassen ist seit vielen Jahren eine wichtige Säule unseres Geschäftsmodells. Im ersten Schritt haben wir 2015 daher gemeinsam mit Sparkassen, Verbänden und der Finanz Informatik

das Online-Angebot für das Wertpapiergeschäft analysiert. Der Fokus lag dabei auf neuen technischen Trends und dem veränderten Kundenverhalten. Ziel dieser Analyse war, attraktive und marktgerechte Lösungen für Sparkassenkunden zu entwickeln und schließlich anzubieten. Basis unserer Lösungsansätze waren OSPlus_neo und die Integration in die Internet-Filiale der Sparkassen. Lösungen für die Internet-Filiale, die Weiterentwicklung von Kundenservices und Content-Module sind Ergebnisse der gemeinsamen Zusammenarbeit von der Finanz Informatik, dem Sparkassen-Finanzportal, der dwpbank und der Deka-Bank. Ein zweiter, wesentlicher Punkt war der Aufbau von ›bevestor‹ als digitale Entwicklungsplattform. ›Think, create and deliver like a FinTech‹ ist dabei unser Motto. Kunden erwarten heute eine passgenaue Lösung für ihre jeweilige Lebenssituation. Das erfordert auf der einen Seite eine hohe Kompetenz in persönlichen Gesprächen der Sparkassenberater, aber auch einfache und bequeme Online-Lösungen. Marktbefragungen unsererseits ergaben, dass 75 Prozent der Sparkassenkunden auch im Wertpapiergeschäft Multikanalkunden sind und die unterschiedlichen Kontaktpunkte je nach Bedarf nutzen möchten. Eine moderne Kundenschnittstelle erfordert daher auch ein attraktives Online-Angebot. Wichtig ist uns die Durchgängigkeit der Kanäle. Durch die Verwendung von OSPlus_neo kann auf etablierte Standards zurückgegriffen werden. So ist es möglich, dass ein durch den Kunden in der Internet-Filiale begonnener Prozess durch den Berater in der Filiale beendet werden kann und umgekehrt. Mit einer Online-Kundenansprache erhöht sich auch die Kontaktintensität zwischen Beratern und Kunden. Durch die effiziente Verbindung beider Kanäle in einem Multikanalangebot wird ein echter Mehrwert für den Kunden geschaffen. Das Ergebnis ist eine langfristige Kundenbindung. Die Finanz Informatik als IT-Provider und die Deka Bank als Wertpapierhaus der Sparkassen arbeiten seit jeher gut zusammen. Die Verzahnung in die IT-Systeme der Sparkasse ist für uns ein wichtiger Faktor für einen erfolgreichen Vertrieb und effiziente Prozesse. Die Modernisierung der Kundenschnittstelle und die Automatisierung der Prozesse sind für mich die beiden wichtigsten Säulen der Digitalisierung. Unsere Zusammenarbeit werden wir beim Ausbau und der Verzahnung von medialen und stationären Prozessen im Rahmen des Multikanalangebotes weiter fortsetzen.«

 

»Die Kunden bewegen sich zunehmend in der digitalen Welt und haben die Erwartung, dass auch die Sparkassen in den medialen Kanälen ein umfassendes und wachsendes Produkt- und Serviceangebot möglichst fallabschließend anbieten. Eine moderne Frontend-Architektur spielt daher eine wichtige strategische Rolle zur Sicherung des Bestandsgeschäfts der Sparkassen sowie in der Unterstützung des Online-Vertriebs bei der Neukundengewinnung. Um die digitalen Kanäle zu stärken, wurden im vergangenen Jahr erste mediale OSPlus_neo-Prozesse für Sparkassendepots erfolgreich an die Endkunden ausgerollt und dadurch der Online-Auftritt der Sparkassen modernisiert. Die dwpbank unterstützt durch Umsetzung der zugehörigen WebServices. Wichtige funktionale Erweiterungen wie der ›Außerbörsliche Direkthandel‹ und die ›Kapitalmaßnahmenweisungen‹ sind derzeit in Umsetzung und werden im vierten Quartal an die Kunden ausgerollt. Den Sparkassen ist damit eine klare Positionierung im veränderten Wettbewerb mit etablierten Instituten, dynamischen FinTechs und Internet-Konzernen gelungen, indem sie ihre klassischen Stärken wie regionale Kundennähe und Beratungskompetenz in die digitale Welt übertragen konnten. Die persönliche Beratung spielt immer noch eine wichtige Rolle. Beherrschbare Prozesse und Produkte sowie intuitiv bedienbare Oberflächen stärken die Berater und deren Kompetenz gegenüber Kunden. Mit dem in 2019 geplanten Ausbau der stationären Beratungsprozesse in OSPlus_neo sollen Beratungs-, Verkaufs- und Serviceprozesse noch stärker unter einer einheitlichen Oberfläche über alle Vertriebskanäle und auf allen Endgeräten verschmelzen. Ein wesentlicher Bestandteil ist dabei das nahtlose Zusammenspiel mit der inzwischen flächendeckend ausgerollten Internet- Filiale als mediale Schnittstelle zum Kunden. Einen wesentlichen Erfolgsfaktor stellen dabei neue, für dwpbank- und Deka-Depot einheitliche Funktionen für Endkunden und den stationären Vertrieb dar. Durch die langjährige vertrauensvolle Zusammenarbeit profitieren Finanz Informatik und dwpbank gleichermaßen von einem Know-how-Transfer zwischen den Partnern, dem Zusammenspiel der Projektmitarbeiter sowie der engen Koordination. Die Qualität der Zusammenarbeit kommt besonders zur Geltung, wenn enge Projektphasen zu meistern sind. Die bisherige Erfahrung zeigt, beide Partner sind dem gemeinsamen Ziel verpflichtet und kooperieren, denn am Ende zählt alleine der Erfolg für unsere gemeinsamen Kunden, die Sparkassen und ihre Kunden.«