Bots
Auf allen Kanälen
Wenn Sparkassenkunden je nach Anlass und Vorlieben mal den einen, dann den anderen Kommunikationskanal nutzen, sollten Sparkassen dies auch tun. Daher unterstützt die Finanz Informatik (FI) die Sparkassen mit einer Dialog-Plattform, die voice- und textbasierte Kommunikationskanäle integriert – so werden Institute jederzeit und von überall aus erreichbar.
Das Branchenmagazin Horizont weist »Sprache« als die Schlüsseltechnologie der Kommunikation der 2020er Jahre aus. Der Medien- und Werbemarkt, so die Einschätzung, werde sich durch interaktive Audiomedien in den kommenden Jahren stark wandeln. Neben den populären textbasierten Chats wird es durch neue Kommunikationswege wie Voice-Chats, Voice-Banking und auch die Telefonie für Kunden immer leichter, mit ihrer Sparkasse in Kontakt zu treten. Messenger-Apps liegen bei den Kommunikationsvorlieben von Verbrauchern ganz vorne. Nach aktuellen Studien möchte die überwiegende Zahl der Befragten Messenger-Dienste nicht nur in der privaten Kommunikation nutzen, sondern wie beispielsweise Apple Business Chat und WhatsApp ebenso auch beim Chat mit Unternehmen. Ob voice- oder textbasierte Kommunikation, die Unterstützung durch Bots ist für viele Kunden dabei nichts Neues. Die Vorteile dieser Kommunikationskanäle liegen aus Verbrauchersicht auf der Hand: Neben der alltagserprobten Usability ermöglichen etwa automatisierte Anwendungen eine 24/7-Erreichbarkeit des Instituts. Und das nicht nur, um Fragen zu stellen und Informationen zu erhalten, sondern teilweise auch, um Bankgeschäfte möglichst fallabschließend zu erledigen. Umgekehrt profitieren auch die Sparkassen von den neuen Zugangskanälen, da sie auf diese Weise im Leben ihrer Kunden präsenter werden und einen verbesserten Kundenservice bieten können.
Zusammenspiel von ISP und Dialog-Plattform
Die Bündelung der einzelnen Zugangskanäle hat für die Sparkassen mehrere Vorteile: Zum einen ist eine Rund-um-die-Uhr-Erreichbarkeit gewährleistet, zum anderen können Kundenanfragen automatisiert und damit letztlich auch schneller über alle Kommunikationskanäle hinweg bearbeitet werden. Auf diese Weise wird es unerheblich, über welchen Kommunikationsweg ein Sparkassenkunde Kontakt mit seinem Institut aufnimmt oder von diesem erreicht werden möchte. Vor diesem Hintergrund hat die FI eine neue, KI-basierte Dialog-Plattform entwickelt, die verschiedene text- und voicebasierte Zugangswege untereinander verbindet und deren Funktionen integriert. Mit dieser Plattform stellt die FI die Weichen für eine kanalübergreifende Kundenkommunikation. Sie stellt als Bestandteil der Interaktiven-Service-Plattform (ISP) die technologische Basis dar, damit Sparkassen multikanal und rund um die Uhr für ihre Kunden erreichbar sind.
In technischer Hinsicht wird die gesamte Kommunikation zunächst über die intelligente Dialogplattform der ISP geroutet. Diese entscheidet, ob für die Kommunikation ein möglichst fallabschließender ISP-Prozess aufgerufen, über die Plattform ein Sprach- oder Text-Bot angesteuert, oder ob während der Geschäftszeiten ein Anruf an einen Sparkassenmitarbeiter weitergeleitet wird. Dort wird die Anfrage dann so weit wie möglich behandelt, wobei es sein kann, dass in weiteren Schritten situationsbedingt wieder andere Kommunikationswege angesteuert werden. Nach Abschluss der Kommunikation übernimmt die ISP den Vorgang wieder, um diesen abzuschließen.
Bündelung der Kanäle
Die Dialogplattform der ISP bündelt unterschiedliche, in der Sparkassen-Finanzgruppe existierende voice- und textbasierte Kanäle. Dazu gehören der etablierte und von zahlreichen Sparkassen eingesetzte Chatbot Linda, der Text-Chat der Internet-Filiale, der Messenger-Dienst Apple Business Chat und künftig auch WhatsApp Business. Als sprachbasierte Lösungen werden der Voicebot Anna, die mit der ISP verbundene Telefonkommunikation, das Voice-Banking und der Videoberaterchat an die Plattform angebunden.
Die ISP steuert nicht nur die unterschiedlichen Kanäle an, sondern verbindet diese auch untereinander. Chatbot Linda, Apple Business Chat und der Chat in der Internet-Filiale stehen damit beispielweise auch untereinander in Verbindung und können künftig über die Dialog-Plattform die Funktionen der anderen Kanäle ansteuern oder auch OSPlus-Prozesse aufrufen und deren Ergebnisse wieder übernehmen oder auch einem Berater Kundenanliegen zuführen. Denn die Plattform ist an OSPlus angebunden. Dadurch lassen sich bankfachliche Kundenanliegen und auch Serviceanfragen fallabschließend bearbeiten. Dabei bleibt der zuständige Sparkassenmitarbeiter stets im Bilde: Kontakte seiner Kunden über Bots werden protokolliert und stehen beim nächsten Kundenkontakt zur Verfügung. Das eröffnet den Instituten einerseits zusätzliche Möglichkeiten für die vertriebliche Beratung, zum anderen sind auch die Mitarbeiter im Kundenservice immer auf dem aktuellsten Stand.
Linda macht den Anfang
Aktuell wird die neue Dialog-Plattform pilotiert. Während die FI die technische Umsetzung verantwortet, steuern die fünf teilnehmenden Pilot-Sparkassen Daten und Information bei, mit denen die auf KI-Technologien basierende Plattform trainiert wird. Auf diese Weise lernt diese zum Beispiel, bestimmte Anliegen von Anrufern zu erkennen. In einem ersten Schritt soll Chatbot Linda 1.0 zum OSPlus-Release 21.1 über Schnittstellen an die Dialogplattform angebunden werden. Eine Vollintegration ist ab dem Jahr 2022 geplant. Dann können Sparkassen den vollen Nutzen aus den vorhandenen Kommunikationslösungen ziehen und sich einer digital gestützten 24/7-Verfügbarkeit ihres Instituts nähern.
Voice- und textbasierte Lösungen in der Sparkassen-Finanzgruppe
Sparkassen stehen für viele Einsatzgebiete unterschiedliche Kommunikationskanäle zur Verfügung. Die neue Dialog-Plattform integriert folgende Kanäle und verbindet sie mit KI-gestützter Technologie.