FI-SP

Kleine Prozesse – große Wirkung

Landesbanken, Verbundunternehmen und große Sparkassen haben immer wieder Anforderungen zu erfüllen, die über den OSPlus-Standard hinausgehen. Werden diese Aufgaben automatisiert, gewinnen die Unternehmen Zeit und sparen Geld.

20.000 Euro investieren und bereits nach sechs Monaten jährlich 50.000 Euro sparen. Was wie ein Lockangebot klingt, ist in Wahrheit ein einfaches Rechenbeispiel aus der Praxis. Angenommen, eine spezifische Anforderung aus dem Backoffice einer Landesbank wird pro Tag zehnmal durchgeführt. Für jede Durchführung benötigt eine Mitarbeiterin oder ein Mitarbeiter im Schnitt 15 Minuten. Pro Tag bindet dieser Prozess also 2 Stunden Arbeitszeit. Auf den Monat hochgerechnet sind dies bei 20 Arbeitstagen bereits 50 Stunden.

Würde man diese spezifische Anforderung nun in einen vollautomatisierten Prozess überführen, spart das Institut die genannten Stunden. Ein realistischer  Investitionsaufwand für eine solche Automation beträgt rund 20.000 Euro. Bei einem angenommenen Verrechnungssatz von 85 Euro pro Mitarbeiter-Stunde amortisiert sich die Lösung bereits nach knapp einem halben Jahr vollständig. Diese Spanne für das Return-on-Investment dürfte in vielen großen Sparkassen, Landesbanken und Verbundunternehmen im Rahmen der Zielvorgaben für Investitionsprojekte liegen. Denn nach Amortisation spart das Haus in den Folgejahren 50.000 Euro pro Jahr.

Spezifische Anforderungen automatisieren

Das Potenzial derartiger Einsparungen schlummert sozusagen in den Möglichkeiten der Interaktiven-Service-Plattform (ISP). Mit der ISP bietet die Finanz Informatik (FI) Sparkassen und Verbundunternehmen der Sparkassen-Finanzgruppe ein enormes Potenzial zur Vertriebs- und Serviceunterstützung an. Insbesondere Landesbanken, Verbundunternehmen und große Sparkassen profitieren von dieser OSPlus-integrierten Lösung. Teilweise stellen sich ihnen jedoch noch zusätzlich spezifische Anforderungen, die über den OSPlus-Standard hinausgehen. Für diese Fälle bieten sich individuelle Automatisierungslösungen an.
Denn gerade die großen Häuser und Institute bedienen ein breites Spektrum an fachlichen Aufgabengebieten. Ohne hinreichende Automationsunterstützung führen sie zu einem hohen Aufwand für repetitive Tätigkeiten und zu manuellen Prozessfolgen. Wie das Eingangsbeispiel zeigt, können sie viel Zeit binden. Zeit, die Mitarbeiter auch für Tätigkeiten einsetzen könnten, die ein höheres Maß an Wertschöpfung und beruflicher Erfüllung versprechen. Aber nicht nur, dass die Kompetenzen von Mitarbeitern für die Unternehmensziele sinnvoller eingesetzt werden können. Ein weiteres wichtiges Argument, die ISP als Werkzeugkasten für individuelle Automatisierungen zu nutzen ist, das geringere Fehlerrisiko gegenüber manuellen Abläufen.

E-Mails generieren, Limits ändern und mehr

Geeignete Anwendungsfälle für vollautomatisierte Prozesse sind regelmäßig wiederkehrende Abfolgen von OSPlus-Aufrufen, die das jeweilige Institut individuell angepasst hat. Ein einfaches Beispiel ist die Anlage eines Interessenten auf Basis einer Geburtsanzeige, nachdem geprüft wurde, ob Vater oder Mutter bereits Kunde sind. In der Regel erfolgt die Erfassung der Daten in mehreren Teilschritten, wobei die Prozessabfolge von bereits vorhandenen Informationen in OSPlus abhängig ist.

Ein weiteres Beispiel aus der Praxis ist die Änderung von Limits zum Beispiel bei Kreditkarten, bei denen über eine externe Schnittstelle mit einem Unternehmen zur Zahlungsabwicklung kommuniziert werden muss. Ohne Automation müssen dabei zuvor von den Beratern Kartendaten, Kontostand und andere Informationen abgefragt und dann in der Regel mit einem Medienbruch weitergegeben werden. Eine individuelle Automatisierungslösung bildet diesen Prozess ab und führt ihn selbstständig durch.

Prozesse mit einem eindeutigen Trigger, wie zum Beispiel Serviceaufträge, sind für Automatisierungen prädestiniert. Gut geeignet sind auch Abläufe, die nach einer vorbereitenden Prüfung erfolgen, zum Beispiel im Rahmen der Überziehungsbearbeitung. Der automatisierte Prozess generiert dann beispielsweise für den Prozessabschluss notwendige E-Mails und versendet sie selbstständig. Wie weit derartige Automatisierungen gehen sollen, ist nicht vordefiniert, sondern kann an die individuellen Wünsche eines Hauses angepasst werden.

Ob es sich um eines der genannten Fallbeispiele handelt oder um andere – immer wird die Art der Anwendung darüber entscheiden, welches das geeignete Werkzeug für die Automatisierung ist. Die ISP ist in vielen Fällen am besten geeignet. Denn dank der IT-Plattform der FI lassen sich einzelne OSPlus-Aufrufe in der gewünschten Logik individuell verketten. Als ISP-Entwicklungspartner konzipiert die FI-Tochter Finanz Informatik Solutions Plus (FI-SP) passgenaue Automatisierungslösungen für Landesbanken, Verbundunternehmen und große Sparkassen mit individuellen IT-Anforderungen.

Für Automatisierungslösungen, die neben OSPlus noch weitere Anwendungen betreffen, setzen die Software-Spezialisten zusätzlich Software-Roboter ein. Der gängigste Vertreter hierbei ist Robotic Process Automation (RPA). Die Bereitstellung dieser Lösungen kann dabei unabhängig von den OSPlus-Release-Terminen der FI stattfinden. Um zu verhindern, dass es zu Doppelentwicklungen von Unternehmenstochter und -mutter kommt, stimmt sich die FI-SP hierbei mit der FI ab.

First Mover profitieren

Um Landesbanken, großen Sparkassen und Verbundunternehmen der Sparkassen-Finanzgruppe die Beauftragung von spezifischen Automatisierungslösungen zu erleichtern, hat die FI-SP ein Refunding-Modell entwickelt. Institute, die den ersten Schritt machen, werden belohnt: Als »First Mover« partizipieren sie finanziell, wenn weitere Institute die Lösung ebenfalls nutzen. Ein Grund mehr, den Blick auch auf die kleinen, spezifischen Anforderungen zu lenken und durch Automatisierungen Mehrwert für das Unternehmen zu generieren.