Autorenbeitrag von Dr. Markus Bock
Digitale Banksteuerung
Die digitalisierte Banksteuerung in OSPlus steuert in Zukunft strategische Ressourcen der Sparkassen. Sie unterstützt die Institute dabei, aufsichtsrechtliche Anforderungen einzuhalten,
Kosten und Risiken zu senken und Digitalisierungsinitiativen effektiv umzusetzen.
Von Dr. Markus Bock, Geschäftsbereichsleiter Banksteuerung, Meldewesen, Risikomanagement, Finanz Informatik
Die Bedeutung der IT nimmt in den Instituten der Sparkassen-Finanzgruppe stetig zu. Sie ist der Kern der Digitalisierung, ermöglicht neue Produkte und schafft Verbindungen zwischen den einzelnen Instituten aber auch zwischen Instituten und Kunden. Die stationäre und die mediale Kundenbetreuung werden durch IT zunehmend vernetzt. Das führt dazu, dass neben Datenschutz und Informationssicherheit immer häufiger auch die Banksteuerung selbst das Interesse der Aufsicht auf sich zieht. Um sämtliche Regulierungsvorgaben einzuhalten, braucht es für die Banksteuerung neue Lösungsansätze.
Neue Banksteuerung
Mit der wachsenden Bedeutung der IT verändern sich auch die Aufgaben der Banksteuerung. Wie diese innerhalb der Sparkassen-Finanzgruppe fachlich gelöst werden, hat die Sparkassen Rating und Risikosysteme GmbH (SR) in Zusammenarbeit mit Projektsparkassen und den Regionalverbänden in einem fachlichen Konzept beschrieben. Auf dieser Basis baut die FI auf: Sie digitalisiert die Banksteuerung, baut diese aus und integriert sie in die Gesamtbanklösung OSPlus. Die strategische Ausrichtung der digitalisierten Banksteuerung fußt auf einer einheitlichen und standardisierten Datenhaltung. Diese ist die Grundlage für weitgehend automatisierte Steuerungsprozesse in den einzelnen Instituten.
Auf dem Weg zur digitalen Banksteuerung
Mit dem Aufbau der zentralen Datenplattform, dem »Integrierten Datenhaushalt« (IDH), wurde die wesentliche Voraussetzung für die Generierung von Steuerungsinformationen nach Risiko-, Ertrags- und Kostengesichtspunkten geschaffen. Nach und nach wird eine einheitliche Datenbasis geschaffen, die Daten und Informationen der unterschiedlichen OSPlus-Systeme und -Anwendungen enthält und diese für die Banksteuerung nutzbar macht. Diese zentralen Informationen stehen zunächst dem Meldewesen und dem Risikomanagement sowie in weiteren Stufen für die Gesamtbanksteuerung und weitere Anwendungen zur Verfügung. Auf diese Weise wächst eine zentrale konsistente Informationsbasis für alle Sparkassen. Der IDH ist die technische Grundlage der digitalisierten Banksteuerung. Um die immer strikteren aufsichtsrechtlichen Vorgaben einzuhalten und den betriebswirtschaftlichen Nutzen einer modernen Banksteuerung vollständig auszuschöpfen, baut die FI die Banksteuerung in OSPlus zu einer erweiterbaren und flexiblen Anwendung aus. Diese agiert perioden- als auch wertorientiert sowohl auf Gesamtbankebene als auch auf den Ebenen der strategischen Geschäftsfelder. Sie ist darauf ausgelegt, dass die Institute die immer knapper bemessenen Fristen zur Berichterstattung einhalten können.
Damit Sparkassen von der digitalisierten Banksteuerung profitieren können, müssen zunächst die in der Vergangenheit entstandenen Datensilos aufgelöst werden. Diese haben sich in den Bereichen Risikomanagement, Banksteuerung und Meldewesen gebildet, da in der Vergangenheit Kennzahlen je nach Bereich mit unterschiedlichen Zielsetzungen formuliert wurden. Die standardisierte und integrierte Datenplattform IDH führt diese Daten konsistent zusammen.
Schlüsselrolle bei der Lösung wesentlicher Herausforderungen
Die digitalisierte Banksteuerung nimmt damit eine Schlüsselrolle bei der Lösung zentraler Herausforderungen des heutigen Bankwesens ein. So kann sie beispielsweise dabei unterstützen, die Risiken von Kreditausfällen frühzeitig zu erkennen. Ebenso hilft sie dabei, Erkenntnisse aus dem Risikomanagement in Vertriebsanlässe zu überführen. Dies sind nur zwei Beispiele für den vielfältigen Nutzen der digitalen Banksteuerung, die weit über das Einhalten regulatorischer Anforderungen hinausgehen. Denn neben der Wahrung aufsichtsrechtlicher Anforderungen hilft sie den Sparkassen auch dabei, Kosten und Risiken zu senken und Digitalisierungsinitiativen in all ihren Facetten zu unterstützen.