Das neue Firmenkundenportal

Nur einen Klick entfernt

Endlich ein eigener Internetauftritt für Firmenkunden der Sparkassen: Das neue »Firmenkundenportal« auf Basis der Internet-Filiale – und unter der bekannten Sparkassen-Domain erreichbar – ist nur einen Klick entfernt. Firmen- und Gewerbekunden gelangen nun in ihren eigenen Bereich – mit Content und Banking, das auf ihre spezifischen Bedürfnisse zugeschnitten ist. Mit dem OSPlus-Release 19.0 steht das Firmenkundenportal (FKP) allen Instituten zum Einsatz bereit – in der ersten Ausbaustufe für natürliche Personen wie Geschäfts- und Gewerbekunden.

Mit der ab Juli pilotierten Nutzerverwaltung können dann künftig auch juristische Personen, wie Unternehmens- und Firmenkunden, das FKP nutzen. Denn mit der Nutzerverwaltung erfolgt die Vergabe und Verwaltung von Zugriffsrechten auf das FKP – und dies ist sogar durch den Firmenkunden selbstständig möglich. Seine Mitarbeiter erhalten hier Online-Berechtigungen, zum Beispiel für die Abwicklung des multibankfähigen Zahlungsverkehrs (ab OSPlus-Release 19.1), für Online-Abschlüsse und für die Nutzung von Sparkassen-Services. So entwickelt sich das Firmenkundenportal durch die weiteren Ausbaustufen zu der Finanzplattform für Sparkassen-Firmenkunden.      

ITmagazin 2/2019

Die Sparkasse Mittelthüringen mit Sitz in Erfurt war als Pilotsparkasse von Anfang an dabei und hat ihre Expertise in die Entwicklung des Firmenkundenportals eingebracht. Mit zurzeit rund 6.500 gewerblichen Kundenverbünden weiß sie, worauf es im Geschäft mit dieser wichtigen Kundengruppe ankommt. Torsten Betz, bei der Sparkasse Mittelthüringen Abteilungsleiter für das Vertriebsmanagement, gibt im Interview mit dem ITmagazin Einblick, wie die Sparkasse ihre Firmenkunden zum »Klick« auf das FKP bringt und was bei der Umstellung des Contents (Rollout Basispaket) zu beachten ist.

 

ITmagazin: Herr Betz, was versprechen Sie sich als Sparkasse vom Einsatz des Firmenkundenportals (FKP)? 

Torsten Betz
Abteilungsleiter Vertriebsmanagement,
Sparkasse Mittelthüringen

Torsten Betz: Zum ersten Mal haben wir einen tatsächlichen und eigenständigen Bereich für unsere gewerblichen Kunden in der Internet-Filiale (IF). Das bedeutet, wir können nun zielgruppenspezifische Kundenansprachen für gewerbliche Kunden deutlich granularer und ohne Vermischung mit Privatkundeninhalten ausspielen. Zusätzlich ist das FKP eine längst überfällige Würdigung dieser entscheidenden Zielgruppe. Darüber hinaus versprechen wir uns von den kommenden Zahlungsverkehrsfunktionen einen deutlichen Mehrwert für unsere Kunden.

Worin sehen Sie die Vorteile eines eigenen Internetauftritts für Firmenkunden? 
Ein separater Bereich in der IF erleichtert die Ansprache der gewerblichen Kunden enorm. Beispielsweise kann man nun die Startseite komplett mit gewerblichen Inhalten belegen, ohne Rücksicht auf Privatkundenthemen nehmen zu müssen. Das ist natürlich deutlich prominenter als bisher. Daneben kann man sich bei der Content- und Online-Banking-Gestaltung ganz auf seine Zielgruppe konzentrieren und z. B. die Navigation und die Widgets anders gestalten. Daraus ergibt sich für den Kunden eine deutlich höhere Qualität als bisher.

Wie fallen die ersten Reaktionen aus? 
Unsere gewerblichen Kundenberater waren von Anfang an begeistert, endlich einen prominenten eigenen Bereich in der IF zu haben und gezielt aktuelle Inhalte ausspielen zu können. Und unsere Kunden loben vor allem die klarere Navigationsstruktur und die neuen Widgets im Online-Banking.

Wie haben Sie Ihre Kunden auf das neue Angebot angesprochen? Und wie »leiten« Sie Ihre Online-Banking-Firmenkunden auf das neue FKP?
Unsere Berater waren von Anfang an eingebunden. Sie sollen ihre Kunden gezielt auf das neue FKP ansprechen und darauf aufmerksam machen. Klarer Auftrag ist, dass die Kunden sich das neue FKP als Bookmark setzen oder eine Schnelleinsprungadresse anlegen und so von Anfang an immer über »ihre« Startseite gehen. Zusätzlich haben wir Cobra (Content Optimierung und businessregelbasierte Ansprache) im Einsatz, die alle gewerblichen Kunden, die sich im Privatkundenbereich anmelden, auf das FKP aufmerksam macht und sie, auf Wunsch, umleitet. Bei der Erstellung dieser Cobra haben die FI und das Sparkassen- Finanzportal eine gute Zuarbeit geleistet.

Was empfehlen Sie anderen Instituten vor dem Einsatz des FKP?
Es ist enorm wichtig, sich frühzeitig Gedanken über die Struktur des Contents und der Ansprachen zu machen. Gewerbliche Kunden haben zum einen anderen Bedarf als private Kunden, zum anderen sitzt selten der »Entscheider« persönlich vor dem FKP. Der Standard-Content ist sehr gut, jedoch haben wir an einigen Stellen selbst noch einmal nachgeschärft. Auf jeden Fall sollte man für den Launch des FKP genug Zeit und Ressourcen einplanen, damit man das vorhandene Potenzial optimal ausschöpfen kann.

Wie gehen Sie mit dem Content im FKP um, auch in Bezug auf die Umstellung?
Zu Beginn haben wir viel Arbeit in die Individualisierung des Standard-Contents gesteckt. Ebenso haben wir uns über die Navigationsstruktur und den Aufbau des Online-Bankings viele Gedanken gemacht. Das Ergebnis sollte gleich von Anfang an unsere gewerblichen Kunden begeistern. Dabei haben wir regelmäßig den Vertrieb und den Zielgruppenmanager mit eingebunden. Aktuell halten wir das FKP redaktionell auf dem Laufenden, nehmen aber keine großen Änderungen mehr vor, da sich das Ende der Pilotierung nähert. Mit dem Serien-Rollout werden wir unser FKP, nach jetzigem Stand, noch einmal von Grund aufbauen müssen, weil für alle Sparkassen neuer Content für Firmenkunden bereitgestellt wird. Eine gute Gelegenheit, unsere aktuellen Vorstellungen und Ideen gleich mit zu verarbeiten.

Wie nutzen Sie die aktive Kundenansprache im FKP?
Im Privatkundenbereich setzen wir schon seit Jahren auf das Kampagnen-Management (KMM), und das mit großem Erfolg. Ein stetiges werbliches Grundrauschen ist aus unserer Sicht wichtig, gerade in einem eher unpersönlichen Medium wie der IF. Mit der Cobra haben sich die Möglichkeiten nochmals erheblich erweitert. Damit verfügen wir über einen riesigen Werkzeugkasten und somit im Grunde über alle Möglichkeiten, um Content und Ansprache einfacher und abseits von Kampagnen umzusetzen. Während aber im Privatkundenbereich immer direkt der »Entscheider« vor dem Bildschirm sitzt, ist das im gewerblichen Bereich nicht immer so. Gerade von den Kleingewerblichen Kunden bis hin zu den Unternehmen. Aber diesen Herausforderungen stellen wir uns und arbeiten ständig an der Verbesserung unserer Ansprachen.

Wie beurteilen Sie die erste Ausbaustufe des FKP sowie die geplante Weiterentwicklung mit Nutzerverwaltung, Zahlungsverkehr und OSPlus_neo-Prozessen? 
Bereits der Pilot-Content war sehr umfangreich. Der gesamte gewerbliche Content aus der IF wurde in das FKP umgesetzt. Damit konnten wir vom Start weg unseren Kunden die gesamte Bandbreite an Inhalten anbieten. Aus unserer Sicht war das ein gelungener Auftakt. Das wirkliche »Kronjuwel« im FKP wird unserer Meinung nach aber die selbstständige Nutzerverwaltung gemeinsam mit den Zahlungsverkehrsfunktionen sein. Gerade die Nutzerverwaltung wird mit ihren OSPlus_neo-Prozessen unseren Kunden dabei neuen Mehrwert und einen Gewinn an Komfort bieten. Für unsere Berater bietet sich dabei zudem noch die Chance, sich auf das Wesentliche im Kundenkontakt zu konzentrieren und deutlich mehr Zeit für die Beratung zu haben.

Welche strategische Ausrichtung des FKP wünschen Sie sich für die Zukunft?
Wir wünschen uns eine zügige Weiterentwicklung hin zu einer Finanzplattform, die unseren Kunden noch mehr zielgruppenspezifischen Mehrwert und sinnvolle Anwendungen bietet. Dabei sollte unbedingt auf eine positive User Experience geachtet werden, damit das FKP ein echtes Argument pro Sparkasse wird und bleibt. Neben dem zeitnahen Einbau von Zahlungsverkehrs- und EBICS-Funktionalitäten stellen wir uns auch Widgets mit echtem Alltagsnutzen vor, zum Beispiel einen Liquiditäts- Forecast. Letztlich müssen wir den Kunden soweit begeistern, dass er auch seine Nebenbankverbindungen über das Multibanking in unser FKP zieht. Nur so können wir sichergehen, dass wir als Sparkassen auch in Zukunft einen digitalen Zugangsweg zu unseren Kunden haben – und mit dem Firmenkundenportal sind wir auf einem sehr guten Weg dahin.