Neu: Inside Sparkassen Innovation Hub
Agiles Arbeiten im Sparkassen Innovation Hub
Von Jens Rieken
Jens Rieken
Leiter Sparkassen Innovation Hub
Neue Arbeitsweisen und Methoden wie Scrum und Design Thinking gehören bei uns, im weitestgehend hierarchiefrei aufgebauten Sparkassen Innovation Hub, seit dem Start zum festen Set-up und sind wichtige Erfolgsfaktoren. So kommen wir einer unserer Hauptaufgaben innerhalb der Sparkassen-Finanzgruppe nach: Gemeinsam mit der Finanz Informatik und teilnehmenden Sparkassen Produktideen entwickeln und vorantreiben, aus denen Innovationen für unsere Kunden entstehen.
Ein weiterer Auftrag des Sparkassen Innovation Hubs ist es, Treffpunkt für kreative Ideen zu sein und über den Tellerrand zu schauen. Was wir durch diese Sichtweise feststellen: Der Prozess der Wertschöpfung wird sich radikal verändern – Geschwindigkeit und Individualität werden die Erwartungen der Kunden an die Sparkassen prägen.
Kundenbedürfnisse im Fokus
Das bedeutet: Die Bedürfnisse der Kunden müssen bei der Wertschöpfung immer im Vordergrund stehen. Produkte und Services müssen schneller entstehen als heute, um im Wandel für die Nutzer weiter relevant zu bleiben. Die Generationen Y und Z werden digitale Produkte wesentlich mehr nutzen und in ihren Alltag als selbstverständlich integrieren. Eine permanente Weiterentwicklung von Produkten und Services steht damit an erster Stelle einer erfolgreichen Kundenorientierung.
Nicht die Großen fressen die Kleinen, sondern die Schnellen die Langsamen. So lautet eine Erkenntnis aus der rasanten Entwicklung der Plattform-Ökonomie. Aus Sicht des Sparkassen Innovation Hubs bedeutet das: Produkte und Services müssen schneller entstehen als heute und agil weiterentwickelt werden, um im Wandel für die Kunden weiter relevant zu bleiben.
In agilen Sprints zu kundenzentrierten Produkten
Mit agiler Entwicklung in interdisziplinären Teams lassen sich schneller Erfolge erzielen. Jeder Sprint – wie die einzelnen Kurzphasen dieser Arbeitsmethode genannt werden – liefert uns konkrete Ergebnisse für einzelne Anwendungen. Nichts wird aufwändig für die Schublade produziert. Die Resultate sind anfassbar – und der so entstandene Prototyp lässt sich schon im nächsten Schritt mit Testern verproben.
Auch dies ist ein immenser Vorteil agiler Entwicklung: Durch repräsentatives Nutzerfeedback, noch bevor der eigentliche Status eines sogenannten Minimum Viable Products (MVP) erreicht ist, lassen sich die Weichen sehr früh richtig stellen. So stellen wir zum Beispiel fest, welche App-Funktionen wirklich genutzt und damit zum Kern eines innovativen Produkts werden, das am Ende Marktreife erreicht und für alle Sparkassenkunden ausgerollt werden kann.
Room Follows Function
Wir arbeiten agil – in einem innovativen Umfeld, stets offen für unsere Partner aus der Sparkassen-Finanzgruppe. Für die Planung und den Umbau der neuen Räume des Sparkassen Innovation Hubs haben wir daher 2017 einen Partner gesucht, der uns versteht. Besonders wichtig waren uns Flexibilität und Skalierbarkeit – wenig verwunderlich also, dass wir statt eines klassischen Architekturbüros die Agentur für Kommunikation im Raum »Schmidhuber« an Bord holten.
Unser Antrieb ist die digitale Transformation der Sparkassen. Wir sondieren Trends und entwickeln Produktideen – aktuell mit einem Team aus über 50 Mitarbeitern, die je nach Anforderung in Einheiten zusammenkommen. Unsere Räume sind offen, die Arbeitsplätze können je nach Bedarf genutzt werden. Die Mitarbeiter arbeiten frei, an selbst gewählten Orten, die ideal für ihre Aufgaben und die jeweilige Teamgröße funktionieren.
Die besten Lösungen zu finden ist unser Ziel. Man findet sie leichter, wenn man keine künstlichen Grenzen setzt. Nach Vorbild erfolgreicher Silicon-Valley-Unternehmen wurde der »S-Hub« nicht nur als Arbeitsplatz, sondern als Ort der Begegnung geplant und umgesetzt. Dadurch bekommt Kommunikation einen höheren Stellenwert – sie ist für uns die Brücke von der analogen zur digitalen Welt.
Produktideen aus dem S-Hub Product Discovery »Gamification«
Besonders für jüngere Nutzer steht bei digitalen Anwendungen eine spielerische Nutzererfahrung hoch im Kurs. Das gilt natürlich auch für Produkte und Anwendungen von Banken und Sparkassen. In einer gemeinsamen Product Discovery erarbeiten seit Anfang Februar ein Team des S-Hubs und Mitarbeiter der Hamburger Sparkasse, der Kreissparkasse Köln, sowie der Sparkasse Paderborn-Detmold Produktideen zu eben diesem »Gamification«-Ansatz. Ergänzt wird die agile Arbeitsgruppe durch Gaming-Experten der Hamburger Goodgame Studios.
Symbioticon-Gewinner Weltenbummler
Im November 2018 fand parallel zum FI-Forum die dritte Ausgabe der vom Sparkassen Innovation Hub veranstalteten symbioticon statt. Als Sieger des Hackathons der Sparkassen-Finanzgruppe gewann das Team »zUP« ein Entwicklungsbudget in Höhe von 100.000 Euro. Mit einem Design Sprint startete nun im S-Hub die gemeinsame Ausreifung der Gewinner-Idee »Weltenbummler« – einer App, die sich speziell an Reisende der Generation Z richtet.
Innovation Day des Sparkassen Innovation Hubs
Am 27. März 2019 findet in Hamburg der zweite "Innovation Day" des Sparkassen Innovation Hubs statt. Nach dem Erfolg der Auftaktveranstaltung im Juni 2018 war das Networking-Event bereits wenige Wochen nach der Terminierung ausgebucht. Die Besucher werden Keynotes und Diskussionen zu Trends und Entwicklungen in der Finanzbranche erleben und erhalten exklusiven Zugang zu Produkttests sowie zu einer Trendbüro-Studie über die Bedürfnisse von Finanzkunden.