Sparcamp

Erfolgreich auf allen Kanälen

Mitte Oktober fand das bereits fünfte Sparcamp, eine von der Sparkasse Regensburg organisierte Fachkonferenz rund um Social-Media-Themen, statt.

ITmagazin 4/2019

Rund 50 Teilnehmerinnen und Teilnehmer vor allem aus bayerischen Sparkassen, aber auch aus Baden- Württemberg und Nordrhein-Westfalen, nahmen an der eintägigen Veranstaltung im bayerischen Regensburg teil. Nach der Begrüßung durch Manfred Pitzl, Mitglied des Vorstands der Sparkasse Regensburg, und Fabian Lutz, Social-Media-Verantwortlicher des Instituts und Gründer der Initiative Sparcamp, zeigte Matthias Wagner von der Mittelbayerischen Zeitung im Eröffnungsvortrag, wie Unternehmen und Zeitungen sich erfolgreich gegen den in den sozialen Plattformen weit verbreiteten Unmut und Hass zur Wehr setzen können.

Beim fünften Sparcamp stand jedoch vor allem der Austausch über Inhalte und erfolgreiche Kampagnen im Vordergrund: So berichtete zum Beispiel Michael Sambeth, Leiter Marketing bei der Kreis- und Stadtsparkasse Kaufbeuren und einer der beiden Gründer des Sparcamps, über die regionale Kampagne »52 Reasons for Sparkasse«, die geschickt an die Aktivitäten lokaler Vereine und regionale Ereignisse anknüpfte und jede Woche einen guten Grund für die Sparkasse als Partner vorstellte. Vorrangig über die sozialen Kanäle wie etwa Facebook, aber auch über Print-Anzeigen und per Bewegtbild. Dass im Aktionsraum zugleich ein großer lokaler Wettbewerber fusionierte und damit seine regionale Identität veränderte, spielte der Sparkasse Kaufbeuren um so mehr in die Karten: Sie ist damit das einzige Institut in der Region, das noch die Bezeichnung »Kaufbeuren« im Namen führt.

Mehr als 4,2 Millionen Aufrufe, 16.300 »Likes« und rund 132.000 Kommentare hat das Facebook-Video »Dieser eine Freund… der immer noch kein Online-Banking hat.« bis heute erreicht. Erdacht und mit einfachsten Mitteln produziert hat es das Social-Media-Team der Sparkasse Nürnberg. Benjamin Jung berichtete in seinem Vortrag, wie es im August 2018 zu diesem »Glückstreffer« kam und warum es andererseits so schwierig ist, einen derart »viralen Hit« im Vorhinein zu planen. Kreativ ist auf jeden Fall auch die aktuelle Arbeit. So ist die auf vielen Kanälen aktive bayerische Sparkasse auf Instagram mit gleich zwei Accounts vertreten: Unter @sparkasse_nuernberg werden direkt die geschäftspolitischen Themen dargestellt, während @nuernberg_ganz_ nah mittels Sport, Kultur und Events eher indirekt die Nähe des Instituts zu seiner Region herstellt.

Zu den weiteren Vorträgen zählten darüber hinaus die Vorstellung des umfangreichen Content-Marketings der DekaBank sowie ein praxisnaher Einblick in die Finanz Informatik (FI), da die meisten der anwesenden Social-Media-Redakteure und Marketingfachleute in den Sparkassen nur selten mit der FI zu tun haben. Umso überraschender war dann für die Zuhörer, an welchen spannenden Projekten die FI gerade für die Sparkassen-Finanzgruppe tätig ist und wie stark die Innovationskraft der Gruppe ist.  

Fabian Lutz stellte in seinem Vortrag das neue audiovisuelle Konzept der Sparkasse Regensburg vor, mit der mittels professionell gefilmter Videosequenzen potenzielle Auszubildende über die sozialen Kanäle gewonnen werden sollen. Mit der abschließenden Diskussion über aktuelle Herausforderungen, rechtliche Regelungen und zukünftige Themen endete die Veranstaltung.

Das Sparcamp ist eine Konferenz, die 2014 von Fabian Lutz und Michael Sambeth ins Leben gerufen wurde, um den fachlichen Austausch über die Arbeit mit Sozialen Medien zu fördern. Wie in der Social-Media-Szene üblich, soll es dabei etwas flexibler und lockerer zugehen – das Gemeinsame, das Miteinander-Ausprobieren und Selbermachen stehen im Vordergrund.  

 

Manfred Pitzl
Mitglied des Vorstands
Sparkasse Regensburg

ITmagazin:
Herr Pitzl, warum ist auch für eine Sparkasse die Arbeit mit den Sozialen Medien heute so wichtig?

Manfred Pitzl:
Die Sparkassen waren schon immer dort, wo die Menschen sind. Am Stammtisch, mitten im Ort, im Verein, auf dem Sportplatz. Die Sozialen Medien sind die Marktplätze des 21. Jahrhunderts und keine vorübergehende Erscheinung. Deswegen war es aus meiner Sicht eine strategische und letztlich vollkommen richtige Entscheidung, sich stark auf Facebook, Twitter, Instagram und Co. zu positionieren.