IDH/DQM

Neues vom Integrierten Datenhaushalt

Seit dem Startschuss im Mai 2018 ist die Sparkassen-Finanzgruppe auf einem guten Weg, Daten und Methoden für Meldewesen und Risikosteuerung sukzessive zu vereinheitlichen.

ITmagazin 4/2019

Das wird nicht zuletzt dadurch erreicht, dass alle Beteiligten im Verbund an einem Strang ziehen und den vorhandenen, großen Erfahrungsschatz nutzen. Das Wichtigste daran: Alle Sparkassen treiben den Standardisierungsprozess in ihren Häusern zügig voran. Denn nur so kann der mit diesem großen Vorhaben zu erzielende Mehrwert schnell realisiert werden. Roland Schmautz, Verbandsgeschäftsführer des Sparkassenverbands Bayern (SVB) brachte es Mitte Oktober 2019 auf der regionalen Fachtagung Banksteuerung des SVB auf den Punkt: »Wir müssen die Produkte und Prozesse standardisieren und vereinheitlichen, um die Manufaktur und Komplexität aus den Sparkassen herausnehmen zu können«.

 

Felix Kruth

Releasekoordinator im Projekt- und Prozessmanagement der

Sparkasse Hilden.Ratingen.Velbert

DATENQUALITÄTSMANAGEMENT

In Zusammenarbeit zwischen Sparkassen Rating und Risikosysteme GmbH (SR), Regionalverbänden und Finanz Informatik (FI) wurde den Sparkassen mit dem Datenqualitätsmanagement (DQM) ein neuer Kreislauf zur Messung und Verbesserung der Qualität ihrer Daten bereits zum OSPlus-Release 18.0 zur Verfügung gestellt. Aktuell nutzen rund 250 Sparkassen regelmäßig ihre Auswahl aus den fast 300 aktiven DQM-Regeln. Weitere 40 Sparkassen arbeiten derzeit mit ersten Regeln im Testbetrieb; und das trotz starker Konkurrenz durch andere Marktprodukte. Dabei führten die Institute allein im ersten Halbjahr 2019 über 160.000 Regelläufe durch und nutzten im Schnitt rund 100 DQM-Regeln, um beispielsweise fehlende Informationen oder Dummy-Werte aufzuspüren und Inkonsistenzen in den Daten zu ermitteln. Damit hat sich die Lösung mit ihren Prüfregeln in der Sparkassen-Finanzgruppe etabliert, gleichfalls kann die Nutzungsintensität weiter gesteigert werden.

 

ADRESSENRISIKO

Der nächste Schritt zum Erreichen des Zielbildes ist der Methoden-Mehrwertdienst »IDH-ADR« als neue Datenbereitstellung für das Adressenrisiko über den IDH. Nach einer Praxiserprobung mit insgesamt 17 Sparkassen werden jetzt die vorhandenen Konzepte und Umsetzungen nachgeschärft. Dieses Vorgehen dient als Vorlage für alle neuen Banksteuerungsanwendungen und soll den Parallelbetrieb bis zur Abschaltung der Altsysteme für alle weiteren Nutzer optimieren. Hierbei wurde deutlich, wie wichtig weitere Unterstützungsinstrumente, wie zum Beispiel Abstimmhilfen, Webinare und Leitfäden für die zukünftigen Nutzer sind. Eine weitere wichtige Erkenntnis aus der Praxiserprobung war, Abhängigkeiten zu anderen Themen zu berücksichtigen, denn die neuen Methoden können nicht »stand alone« eingeführt werden. Die wichtigsten Optimierungen aus der Praxiserprobung werden noch in 2019 umgesetzt.

 

IDH-REPORTING

Das IDH-Reporting ist das Fenster zum IDH und den darin enthaltenen Daten. Auf Basis der Erfahrungen der bereits produktiven Analyse- und Reportingbereiche, wie zum Beispiel den Meldewesennachweislisten, werden die Funktionen und Berichte sukzessive mit jedem Release und jedem Methodenmehrwertdienst weiter ausgebaut. Bereits ab dem OSPlus-Release 19.1 ist die Praxiserprobung für einen zentralen Umzugsservice, mit dem erste Berichte aus dem Management-Cockpit in das IDH-Reporting übergeleitet und von Anwendern erprobt werden, gestartet. Nach dem Umzug der Berichte in das IDH-Reporting profitieren dann zukünftig alle Nutzer des Management-Cockpits von dem breiteren Funktionsumfang. In der Weiterentwicklung für 2020 steht die Unterstützung freier Analysen, mit Pivot-Tabellen und Diagrammen zur multidimensionalen Analyse von Werten auf dem Programm.