Liebe Leserinnen und Leser, liebe Kunden,

ITmagazin 3/2019

Franz-Theo Brockhoff

Vorsitzender der Geschäftsführung der Finanz Informatik

fast 25 Millionen Sparkassen-Kunden haben für 56 Millionen Konten einen Online-Banking-Vertrag; sieben Millionen Kunden nutzen aktiv die Sparkasse-App – Tendenz kontinuierlich steigend. Steigend – nicht nur kontinuierlich, sondern signifikant und nachhaltig – sind auch die Budgetmittel, die in die Neu- und Weiterentwicklung von OSPlus fließen. Ebenfalls zunehmend ist der Anteil neuer Lösungen mit unmittelbarer Endkundenrelevanz, die bei der FI und ihren Töchtern entstehen. Gleichzeitig aber liest man immer wieder, Sparkassen seien zu langsam in der Digitalisierung, sie würden nicht genug investieren und hätten gegen die großen Technologiekonzerne und FinTechs keine Strategie und eigentlich auch keine Chance. Ja was denn nun?

 

Die Sparkassen haben in den letzten Jahrzehnten ihre analogen Geschäftsmodelle und Prozesse erfolgreich digital adaptiert und transformiert und dabei stationäres und digitales Geschäft miteinander verbunden – nicht zuletzt dank OSPlus_neo. Ein – wenn man so will – »hybrider« Digitalisierungsansatz, der die Präsenz in der Fläche und die Nähe der Sparkassen zu ihren Kunden unterstützt. Aber: Wenn man »nur« analoge Prozesse digital abbildet, schöpft man die Potenziale neuer, rein digitaler Geschäftsmodelle nicht aus. Sie sind oft analog gar nicht mehr vorstell- oder abbildbar – man denke nur an Uber, AirBnB oder die neuen E-Scooter-Anbieter. Erst Echtzeitfähigkeiten, die globale Verfügbarkeit von Angeboten, enorme Skaleneffekte und die Vernetzung aller Marktteilnehmer ermöglichen sie überhaupt.

 

Auch im Sparkassengeschäft werden in Zukunft immer mehr rein digitale Leistungen und Angebote hinzukommen. Genau dafür bauen wir gemeinsam die digitale Finanzplattform. Grundlegende Elemente sind in den letzten zwei Jahren durch die PSD2, Instant Payment, Multibankenfähigkeit oder die Banking-API schon entstanden. Doch damit solche rein digitalen Produktangebote schnell skalieren und Fuß fassen, können 25 Millionen online-fähige Kunden und sieben Millionen App-Nutzer nur ein Anfang sein. Wir – die gesamte Sparkassen-Finanzgruppe – müssen hier die digitale Kundenbasis massiv verbreitern.

 

Wie das gelingen kann und welche Wege der weiteren Digitalisierung wir einschlagen können – darüber sprechen wir gemeinsam auf der FI-Connect am 13. und 14. November in Frankfurt. Einen kleinen Vorgeschmack auf deren Themen und Referenten bekommen Sie mit unserem neuen Podcast »Alles digital?!« (siehe Artikel FI-Connect). Auf Ihren Besuch freue ich mich!

 

Bleiben wir weiterhin mutig und offen für Neues.

Franz-Theo Brockhoff

Vorsitzender der Geschäftsführung der Finanz Informatik