mymo

mymo macht digital

Wie bereite ich meine Mitarbeiter auf die Digitalisierung vor? Wie können mobile Endgeräte in den Arbeitsalltag von Sparkassen integriert werden? Die Sparkasse Südholstein unterstützt ihre Mitarbeiter aktiv auf dem Weg der Digitalisierung und berichtet, welche einzelnen Maßnahmen sie aufgesetzt und was sich seit der Einführung von mymo im Institut verändert hat.

ITmagazin 1/2018

Die digitale Kompetenz der Mitarbeiter stärken und sie gleichzeitig an neue mobile Anwendungen im Institut heranführen – das ist der Sparkasse Südholstein mit der Einführung von mymo erfolgreich gelungen. Trotz eines dynamischen Marktumfelds war es den Verantwortlichen im Institut wichtig, die »digitale Fitness« der Sparkassenmitarbeiter zu stärken. Um das ehrgeizige Ziel zu erreichen, wurde in der Sparkasse ein eigenes Projekt ins Leben gerufen. Thorsten Michler, Direktor IT-Organisation, Unternehmens- & Marktservices der Sparkasse Südholstein, sieht für die Projektinitiative der Sparkasse im Wesentlichen folgende Gründe: »Uns war frühzeitig klar, dass man die fortschreitende Digitalisierung weder im Alltag noch im Kontakt mit dem Kunden ignorieren kann. Heutzutage ist jeder Mitarbeiter über die verschiedenen Lebensbereiche mit dem digitalen Wandel konfrontiert.« Die Mitarbeiter sollten daher über alle Abteilungen und Altersgruppen auf den Zug der Digitalisierung aufspringen. »Wir wollten einen Impuls setzen, der es den Mitarbeitern ermöglicht, den Prozess der Digitalisierung in der Sparkasse ein Stück weit selbst zu gestalten und zugleich den Pioniergeist im Institut wecken«, schildert Thorsten Michler die Beweggründe.

Großer Schritt in die digitale Zukunft
Ein wichtiger Meilenstein des Projekts war die Ausgabe von iPads an die Sparkassenmitarbeiter. »Insgesamt wurden rund 900 iPads an die Mitarbeiter verteilt. Bei uns hat jeder Sparkassenmitarbeiter – vom Auszubildenden bis zum Vorstand – ein iPad erhalten«, so Torben Goldboom, Mitarbeiter in der Abteilung IT-Management und Services der Sparkasse Südholstein. Wichtig war es insbesondere dem Vorstand, dass mit mymo eine Trennung zwischen dienstlichem und privatem Gebrauch möglich ist. Denn die Geräte sollten auch für die private Nutzung freigegeben werden. Es sollte die Möglichkeit bestehen, sich auch über die Arbeitszeiten hinaus mit den neuen Anwendungen zu beschäftigen und miteinander zu kommunizieren. Gleichfalls sollten die Mitarbeiter durch die private Nutzung spielerisch und langsam an das Thema herangeführt werden.  

Thorsten Michler
Direktor IT-Organisation, Unternehmens- & Marktservices
Sparkasse Südholstein

Positive Bilanz
»Mittlerweile ist mymo seit über einem Jahr in der Sparkasse im Einsatz. Seitdem hat sich das Kommunikationsverhalten im Hause spürbar verändert«, zieht Thorsten Michler Bilanz. Die Kommunikation läuft viel häufiger über die digitalen Kanäle. Grund dafür ist die neue Chat-Funktion Teamwire, die bei den Mitarbeitern sehr gut ankommt. Dagegen hat die Kommunikation über E-Mails spürbar abgenommen. »Viele Mitarbeiter schätzen außerdem die Möglichkeiten von web@work. Die App erlaubt es den Mitarbeitern, auf interne Datenbanken und Informationen jederzeit zuzugreifen. Darüber hinaus ist über web@work der Zugang zum Intranet der Sparkasse möglich«, erläutert Thorsten Michler die Vorteile. Auf den Geräten wurden auch die OSPlus_neo-Prozesse zur Wertpapierhandelsgesetz(WpHG)-Beratung und zur Baufinanzierung zur Verfügung gestellt. Ein weiterer Effekt des mobilen Arbeitens: Die Team-Besprechungen und Projektsitzungen sind produktiver geworden. Sie werden besser vorbereitet und dokumentiert. Auch für Kundengespräche kann mymo effizient eingesetzt werden. Selbst Vorstandssitzungen laufen mittlerweile komplett digital ab. »Es gibt keine Beschlüsse mehr in Papier. Von der Beschlussfassung bis zur Unterschrift des Vorstands läuft alles digital«, so Thorsten Michler. 

Mobiles Arbeiten bietet mehr Moglichkeiten
mymo ist für die Sparkasse der zentrale Ankerpunkt zwischen dem Institut und der Finanz Informatik. Obwohl bei der Einführung von mymo nicht alles von Beginn an rund lief, ist man bei der Sparkasse Südholstein sehr zufrieden mit der Anwendung. Vor allem häufige Updates und die technischen Aufgaben stellten die Sparkasse beim Rollout zunächst vor Herausforderungen. Doch Stand heute hat sich die Einführung von mymo mehr als bezahlt gemacht. Auch im Hinblick auf die aufsichtsrechtlichen Anforderungen ist mymo eine Empfehlung für andere Institute. Seit der Einführung von mymo läuft der komplette Informations- und Dokumentenaustausch innerhalb der Sparkasse komplett digital: von der Fachabteilung bis zur Gremien- und Vorstandsebene.  

Torben Goldboom
Mitarbeiter IT-Management und Services, Sparkasse Südholstein

Umfangreiche Schulungen
Den Umgang mit den iPads und den mobilen Anwendungen konnten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in zahlreichen Schulungen von der Pike auf lernen. Denn klar war, dass nicht alle das Handling mit iPads sofort beherrschen. Die Schulungen der Mitarbeiter wurden zusammen mit einem externen Partner, den Kieler Nachrichten, durchgeführt. Insgesamt 77 Schulungen mit rund 800 Sparkassenmitarbeitern fanden in den Räumen der Tageszeitung statt. Ein Grund dafür war, dass die Sparkasse weder die Raum- noch die Mitarbeiterkapazitäten in dem Umfang bereitstellen konnte. Angeboten wurden die Schulungen zum einen für erfahrene Apple-Nutzer, an denen rund 200 Mitarbeiter teilnahmen und für rund 600 »iPad-Neulinge«. Nach dem erfolgreichen Rollout soll mymo in Zukunft noch stärker in möglichst viele Prozesse integriert werden. Ein ambitioniertes Ziel der Sparkasse ist es sogar, in den nächsten Jahren auf Thin-Clients weitestgehend zu verzichten. Für andere Institute hat Thorsten Michler die Empfehlung, den Aufwand beim Rollout nicht zu unterschätzen. Außerdem würde er nicht mehr einen Flächen-Rollout favorisieren, sondern den Rollout eher in Gruppen bündeln. Trotz der zurückliegenden Herausforderung beim mymo-Rollout sind die Beteiligten von dem Erfolg des Digitalisierungsprojekts überzeugt. Der eingeschlagene Weg hat sich als richtig erwiesen. Denn im Ergebnis sind die Mitarbeiter seit der Einführung von mymo auf jeden Fall viel digitaler unterwegs.