Perspektive

FI-Jahresbericht 2016

PERSPEKTIVE


Mit ihren vielfältigen Innovationen und Lösungsangeboten sehen wir die FI gut positioniert, als zentraler IT-Dienstleister zum Erfolg der Sparkassen-Finanzgruppe beizutragen. Die FI adressiert die wesentlichen Themen, denen Sparkassen und Verbund gegenüberstehen. Dazu gehören neben der Digitalisierung auch die Bewältigung der Niedrigzinsphase, die unverändert hohen regulatorischen Anforderungen sowie der anhaltende Kostendruck, der es notwendig macht, Prozesse zu optimieren und zu standardisieren.

Die Weiterentwicklung von OSPlus trägt diesen wachsenden Herausforderungen unserer Kunden Rechnung. Ein Schwerpunkt liegt dabei im weiteren Ausbau des digitalen Multikanals, bei dem wir den Rollout von OSPlus_neo forcieren. Das neue kanalübergreifende Frontend, über das Sparkassen-Mitarbeiter und ihre Kunden auf Augenhöhe agieren können, wird auch in 2017 und den Folgejahren weiterentwickelt. Hier setzt die FI weitere Service-Prozesse im Privat- und Firmenkundensegment um und treibt die Integration von Verbundpartner-Lösungen voran. Auch die Migration auf die neue Internet-Filiale, die Beratungs- und Serviceangebote für die Sparkassen-Kunden intuitiver und komfortabler macht, wird bis Mitte 2017 abgeschlossen sein. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Sparkassen unterstützen wir in den nächsten Jahren mit einer komplett neuen digitalen Arbeitsplatzumgebung für Kommunikation und Zusammenarbeit. Den Auftakt hierfür macht »my mobile office«, das im Jahr 2017 flächendeckend zur Verfügung gestellt wird. Auch in den Auf- und Ausbau der IT-Services und Kommunikationsplattformen investieren wir in den kommenden Jahren erhebliche Mittel, um den noch intensiveren Dialog und Austausch der Institute mit ihren Kunden zu ermöglichen.

Neben diesen Investitionen in die Digitalisierung des Geschäfts sind es insbesondere die zahlreichen regulatorischen Anforderungen sowie die Abbildung von Negativzinsen, die das OSPlus-Entwicklungsbudget in den nächsten Jahren um bis zu 50 Prozent gegenüber dem in den zurückliegenden Jahren üblichen APA-Volumen von 120 Millionen Euro steigen lassen. Um das mit der Umsetzung der regulatorischen Anforderungen einhergehende Datenwachstum zu bewältigen, sind über einen Zeitraum von mehreren Jahren Investitionen in Data-Warehouse- und -Analytics-Systeme in Höhe von rund 150 Millionen Euro notwendig. Dafür hat die FI in 2016 mit dem Aufbau eines integrierten Datenhaushaltes (IDH) für die Sparkassen begonnen. Dank leistungsfähiger Big-Data-Auswertungen sind unsere Kunden damit künftig auch in der Lage, ihre Kunden noch besser zu verstehen und ihnen optimale Angebote zu machen.

Dieses und weitere Projekte wird die FI konsequent weiter verfolgen und stellt dafür die notwendigen Ressourcen bereit. Gleichzeitig arbeiten wir konstant daran, als Unternehmen effizienter zu werden: dank frühzeitig gestarteter langfristiger Programme zur Konsolidierung unserer Standorte oder der Rechenzentren und einem stetigen Kostenmanagement können wir an vielen Stellen Preissteigerungen kompensieren, höhere Leistungen zum gleichen Preis anbieten oder gesunkene Einstandspreise an unsere Kunden weitergeben.

Gemeinsam mit unseren Töchtern bauen wir das Geschäft mit unseren Verbundpartnern kontinuierlich aus und heben dadurch die in der IT der Sparkassen-Finanzgruppe vorhandenen Synergiepotenziale durch die Bündelung vieler Leistungen. Vier Landesbausparkassen nutzen seit 2016 OSPlus für das Bauspargeschäft, vier weitere werden in 2017 folgen. Die Landesbank Baden-Württemberg migrierte über Ostern 2017 erfolgreich auf OSPlus. Noch mehr Synergien bei der Nutzung unseres Gesamtbanksystems erzielen wir, wenn die Hamburger Sparkasse bis 2019 auf OSPlus migriert ist. Dann werden alle deutschen Sparkassen mit OSPlus arbeiten.

Innovationen vorantreiben – Vertrauen sichern
Als zentraler IT-Dienstleister der Sparkassen-Finanzgruppe sehen wir uns stärker als je zuvor in der Verantwortung, Treiber digitaler Innovationen zu sein und frühzeitig Impulse zu geben. Aufbauend auf den digitalen Kompetenzen der FI und weiterer Akteure der Gruppe etablieren wir bei unserer Tochter Star Finanz die gemeinsame Innovations-Plattform S-Hub als zentrale Anlaufstelle der Sparkassen-Finanzgruppe für FinTechs. Dabei vernachlässigen wir aber nicht unsere Kernaufgabe, für die Sparkassen-Finanzgruppe Sicherheit und Zuverlässigkeit in allen Ausprägungen der modernen IT zu gewährleisten. Ein wichtiger Baustein ist dabei der Aufbau eines zentralen Security Operation Center (SOC) zusammen mit unserer Tochter FI-TS. Mit diesem SOC kann die FI Anwendungen und Daten der Sparkassen, des Verbundes sowie deren Kunden noch besser überwachen und schützen. Damit tragen wir dazu bei, dass »Vertrauen« auch in der zunehmend digitalisierten Welt ein Wert ist, den jeder Sparkassen-Kunde mit dem roten S verbindet.

Neben den vielfältigen Projekten und Programmen, mit denen wir unsere Kunden dabei unterstützen, den marktseitigen Herausforderungen zu begegnen, stellen wir auch in unserem Haus die Weichen für eine erfolgreiche Zukunft. Dazu gehört auch unsere langfristig angelegte Personal- und Ausbildungsstrategie. Sie trägt sowohl dem aktuellen zusätzlichen Personalbedarf durch die gestiegenen Entwicklungsbudgets Rechnung, berücksichtigt aber auch die mittel- und langfristige demografische Entwicklung der Belegschaft. Gezielt passen wir dabei Aus- und Weiterbildungsinhalte und -wege den veränderten Anforderungen der Digitalisierung an. Dies hilft uns auch, die mannigfaltigen vielversprechenden Ideen und Initiativen weiterzuverfolgen, die in der Finanzgruppe und im Markt entstehen. So werden wir auch in Zukunft unserer Rolle gerecht, Innovationstreiber für die Digitalisierung der Sparkassen-Finanzgruppe zu sein.

Frankfurt, im Mai 2017
Die Geschäftsführung der Finanz Informatik

Brockhoff, Bär, Klage, Schelling, Schürmann

Sparkassen-Finanzgruppe